PLANIK 81 – Ausnahme Zustand Krise

Editorial 

Liebe Studierende,

vieles ist im Umbruch, aber manches bleibt dann doch beim Alten. Deshalb lest ihr gerade die Ausgabe 81 der Planik, die nach einem kleinen Winterschlaf frisch erwacht ist. Die Redaktion der Planik hat sich nach einem regelrechten Generationenwechsel neu gefunden und damit ermöglicht, dass die Planik weiterhin als studentische Zeitschrift des ISR fortbesteht. Wir freuen uns, euch diese erste Ausgabe der neuen Redaktion vorstellen zu dürfen und sind gespannt auf eure Kommentare, Anregungen und offen für weitere Verstärkung! Sagt uns Hallo über:

Knapp ein Jahr ist es her, dass das neuartige Corona–Virus erstmals in Deutschland nachgewiesen wurde. Knapp ein Jahr lang leben wir nun schon in dieser neuen Normalität. Unsere Masken stecken wir genauso selbstverständlich in unsere Tasche wie unsere Schlüssel, sobald wir das Haus verlassen. An vieles konnte man sich schnell gewöhnen, an anderes weniger.

Ausnahme

Nun ist auch das zweite Online–Semester überstanden; mindestens ein Weiteres steht uns noch bevor. Wir alle gehen ganz unterschiedlich mit Herausforderungen um, die uns Social Distancing, Home-Office und Online-Universität stellen – doch was uns allen fehlt, ist ein studentischer Austausch darüber, wie es uns gerade eigentlich geht!

Der Campus ist leer, die Uni geschlossen und auch zoom–Calls können nur begrenzt das ersetzen, was uns physische Begegnungen in der Plawi oder im Atelier vor Corona gegeben haben. Denn, und das ist uns besonders in den tristen Wintermonaten bewusst geworden, die Universität fehlt uns nicht nur als Ort der Lehre und des Zusammenarbeitens, sondern auch als Ort des sozialen Miteinanders und des Austauschs.

Die Planik–Ausgabe Nr. 81 zieht deshalb ein erstes Resümee über die Auswirkungen der Corona–Krise auf den Alltag der Studierenden am ISR.

Zustand

Einer Soziologie der Beschleunigung nach Hartmut Rosa widmet sich der Artikel von Lilly S. auf Seite 8. Was passiert in einer Gesellschaft, die auf Beschleunigung setzt und auf ein Mal still steht? Oder ist die Corona–Krise eine unausweichliche Konsequenz der Taktung unseres Lebens? Wollen wir überhaupt zurück in einen Zustand wie vor der Pandemie?

Jede Krise erreicht früher oder später auch ihren Wendepunkt und dieser schafft Raum für einen Neuanfang. Welches Potenzial für Veränderungen darin liegen kann, beschreibt Florian M. in seinem Artikel Paradigma in der Krise auf Seite 10.

Krise

Die Corona–Pandemie ist medial so omnipräsent, dass viele andere Krisen in den Hintergrund geraten. Die Klimakrise ist eine davon. Leonard N. hat sich intensiv mit Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Klimawandel durch nachhaltigen 

Städtebau im Rahmen seiner Bachelorarbeit auseinandergesetzt und seine Erkenntnisse auf den Seiten 11–12 zusammengefasst.

Als Reaktion auf die Pandemie haben zahlreiche Staaten das Sammeln kollektiver Daten intensiviert. Innovative Strategien im Umgang mit den Daten konnten vielerorts zu einer Eindämmung des Pandemiegeschehens entscheidende Beiträge leisten. Doch in einer Gesellschaft, in der Big Data vor allem durch wirtschaftliche Interessen angetrieben wird, stoßen Tracking-Apps wie die Corona-Warn-App auch auf Kritik. Die Möglichkeiten und Gefahren des Sammelns kollektiver Daten diskutiert Abhiyan B. auf den Seiten 13–14.

Was Corona gerade mit unserem tiefsten Inneren macht, weiß die Kunst wohl am besten auszudrücken. Abhiyan B. und Friederike P. kommentieren das Zeitgeschehen durch zwei Gedichte, die auf den Seiten 18 und 19 zu finden sind. Eine Zeit des Innehaltens – so vermag manch eine*r das letzte Jahr wahrgenommen zu haben. Eine Gruppe Stadtplanungsstudierender hat die Zeit des Stillstands genutzt und fragt, was sich gerade jetzt an den deutschen Hochschulen nicht nur für ein besseres Planungsstudium ändern muss. Was es dafür außer mehr Geld und mehr Raum noch so braucht, erfahrt ihr auf den Seiten 22–25.

Das Online-Studium ist so eine Sache, an die man sich zwar gewöhnen kann, aber eigentlich nicht will. Auf den Seiten 26–27 reflektiert Lara D. in ihrem Artikel Digitale Lehre – Einblicke in den Studienalltag die vielschichtigen Auswirkungen der Pandemie auf ihren Studienalltag und ruft dazu auf, die Vereinzelung zu durchbrechen, indem wir gemeinsam Visionen für ein Studium nach Corona entwickeln. Das persönliche Pro und Contra ihres Online–Studiums hat auch Olga S. in ihrem Artikel auf Seite 28 abgewogen.

Wie ihr leichter durch das nächste Online-Semester kommt, haben wir für euch in unseren Tipps für das Online-Studium auf den Seiten 29 und 30 zusammengefasst. Nicht nur die universitäre Lehre, ondern auch das studentische Engagement und der berufliche Alltag der Studierenden haben sich durch die Pandemie massiv verändert. Am ISR steht vieles still, aber wer genau hinschaut, bemerkt doch die ein oder andere Veränderung. Drei Studierende haben gerade eine neue Projektwerkstatt gegründet, die ihr ab dem Sommersemester 2021 besuchen könnt. Worum genau es den Initiator*innen dabei geht, erfahrt ihr auf Seite 31.

Wie wichtig die Studienberatung gerade in Krisenzeiten ist und wie der Betrieb weiterhin aufrechterhalten werden kann, skizziert zum Schluss Lena H. auf Seite 32.

Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen!